Halbtrockenrasen auf dem Oschenberg

Halbtrockenrasen auf dem Oschenberg
Foto: K. Schnürer


Mähwiesen auf der Hochebene

Mähwiesen auf der Hochebene
Foto: K. Schnürer


Ei des Kleinen Esparsetten-Bläulings

Ei des Kleinen Esparsetten-Bläulings
Foto: M. Zepf


Raupe des Kleinen Esparsetten-Bläulings

Raupe des Kleinen Esparsetten-Bläulings
Foto: M. Zepf


Fraßspuren der Raupe

Fraßspuren der Raupe
Foto: M. Zepf


Raupe und Ameise

Raupe und Ameise
Foto: M. Zepf


Verbreitung und Lebensraum

Der Esparsetten-Bläuling ist wohl ursprünglich eine die Steppengebiete besiedelnde Art Eurasiens. Seine Gesamtverbreitung reicht vom Mittleren Atlas in Marokko über Süd- und Mittel- u. Südosteuropa durch Westasien bis zum Tienschan in Westchina. Die Nordgrenze seiner Verbreitung verläuft in Deutschland etwa am Nordrand der Mittelgebirge.

Der Kleine Esparsetten-Bläuling (Polyommatus thersites) wurde bislang in Bayern ausschließlich in Nordbayern, besonders in den klimatisch begünstigten Kalk- und Keupergebieten nachgewiesen. Als wärme- und trockenheitsliebende Art besiedelt er mit Vorliebe lückig bewachsene Kalkmagerrasen oder karges aufgelassenes Kulturland mit reichlichem Vorkommen der Esparsette.

In Franken sind dies insbesondere sehr extensiv beweidete Halbtrockenrasen (Mesobrometum) sowie Übergänge zu mageren und trockenen Mähwiesen z.B. Salbei-Glatthaferwiesen. Als einzige Nahrungspflanze für die Raupen dient auf dem Oschenberg die Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia), während in Unterfranken als weitere Wirtspflanze auch die Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria) gefressen wird.



Lebensweise

Im Naturraum Obermainisches-Hügelland bilden die Falter zwei Generationen pro Jahr aus. Die erste (individuenreichere) erscheint ab Ende April bis Mitte Juni, die zweite von Mitte August bis Mitte September. Die Falter gelten als standorttreu und finden sich oft in unmittelbarer Nähe zu Esparsetten-Pflanzen, an deren Blüten sie auch gerne Nektar saugen.

Die Eiablage erfolgt meist in der unteren Hälfte der Pflanzen, an Blütenstielen unterhalb der Blattansätze (seltener auf Blattoberseiten). Hierzu landet das Weibchen auf den Blättern der Wirtspflanze und wandert an der Pflanze abwärts, bis es eine geeignete Stelle am Stängel findet. Das Ei ist frisch abgelegt von weißlichgrüner Farbe.

Die dunkelgrüne Raupe trägt gut ausgebildete Rückenwülste und hat gelbliche Seitenlinien. Sie frisst ausschließlich an den Blättern von Esparsetten, ohne dabei die Blattnerven zu beschädigen. Laut TOLMAN & LEWINGTON (1997) lebt sie in Symbiose mit Trockenrasen-Ameisenarten der Lasius alienus-Gruppe und der Wiesen-Knotenameise Myrmica scabrinodis. Bläulings-Raupen verfügen über unterschiedliche Drüsen. Besonders die Honigdrüse dient der "Belohnung von Ameisen für Wachdienste" vor Feinden. Diese befindet sich auf dem Rücken des 7. Hinterleibsegments.

Die Verpuppung der Raupen erfolgt in der Streuschicht am Boden. Die Puppe ist von blassgrüner Farbe. Das Überwinterungsstadium ist die halberwachsene Raupe.

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