Saat-Esparsette

Saat-Esparsette
Foto: M. Rauh



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Östlicher Scheckenfalter

Östlicher Scheckenfalter
Foto: J. Bittermann


Schachbrettfalter

Schachbrettfalter
Foto: J. Bittermann


Esparsette, Geschichte und Kulturlandschaft Oschenberg

Die Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum, und wurde seit dem 16.Jahrhundert als eiweißreiches Viehfutter angesät. Als Leguminose ist die Esparsette in der Lage auf kargen Böden mit Hilfe von Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln Stickstoff verfügbar zu machen. Zusätzlich kann sie mit ihren tiefreichenden Wurzeln auch auf sehr trockenen Böden leben. Der Ackeranbau der Futter-Esparsette ist inzwischen landwirtschaftlich unbedeutend. Heute wird die Pflanze nur noch mit Saatmischungen zur Begrünung (Sicherung vor Erosion) von Straßenböschungen ausgebracht. Solche Sekundärlebensräume werden jedoch vom Kleinen Esparsetten-Bläuling i.d.R. nicht angenommen.

Die auf offene Bodenstrukturen angewiesene Pflanze konnte sich nur noch auf Magerrasen, extensiven Weiden und mageren Mähwiesen behaupten. Auf dem "Bayreuther Muschelkalkzug" konnten sich über ein halbes Jahrhundert durch extensive Nutzungsformen artenreiche Kalkmagerrasen mit Beständen der Pflanze erhalten. Insbesondere durch den Bundeswehrbetrieb des ehemaligen Standortübungsplatzes Oschenberg entstand durch eine Mischform von extensiver Wanderschäferei und Wiesenmahd ein Mosaik an Lebensräumen.

Im Jahr der Biodiversität 2010 steht der Kleine Esparstten-Bläuling als besonderes Beispiel stellvertretend für die Gefährdung vieler wärmeliebender Bewohner von Kalkmagerrasen. Er teilt sich sogar seine Wirtspflanze Esparsette mit drei weiteren hochgradig gefährdeten Schmetterlingsarten wie seinem "Großen Bruder" dem fast ausgestorbenen Streifen-Bläuling (Polyommatus damon), dem schönen Esparsetten-Blutströpfchen (Zygaena carniolica) und dem Mondfleck-Bürstenspinner (Gynaephora selenitica). Somit zählen die Magerrasen des Oschenberggebietes zu einem "Hotspot" der Schmetterlingsfauna im Landkreis Bayreuth.

Der Oschenberg ist zudem auch Heimat für weitere UrEinwohner Bayerns, wie z.B. Rebhuhn, Zauneidechse, Silberdistel, Thymian-Ameisenbläuling und Sommer-Adonisröschen. In früherer Zeit konnten hier sogar Auerhuhn und Berghexe als weitere UrEinwohner Bayerns beobachtet werden. Dies zeigt die hervorragende Qualität und Bedeutung des Schutzgebietes "Oschenberg" die es auch weiterhin zu erhalten gilt.

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